Töppeln
Das Rittergut Töppeln
Das Rittergut Töppeln existierte bis zur Bodenreform und hatte bis zur Enteignung ca. 150 ha Land. Schon 1333 wird das Rittergut als „Toplen das Vorwerc“ in einer Urkunde erwähnt und ist damit auch der älteste Nachweis von Töppeln. Im Laufe seiner 675 Jahre hat das Rittergut eine wechselhafte Zeit durchgemacht. Am Anfang existierte es als gesamtes Gut. Heute ist es in viele einzelne Grundstücke zerschlagen. Zur Zeit der Jahrhundertwende um 1900 wurden auf dem Rittergut die größten Veränderungen vorgenommen. Zum Beispiel wurden das Herrenhaus, die Mühle, der Gutshof, die Kemenate und die Gärtnerei gebaut oder erneuert und der Park angelegt. Der letzte Besitzer des Rittergutes war Walter Mahlfeld, der nach dem Einrücken der amerikanischen Truppen im April 1945 verhaftet und später enteignet wurde.
Ortsnamendeutung von Töppeln
von Heinz Muck
Der Volkshumor will den Ortsnamen, mit Töpeln bei Döbeln in Sachsen verwandt, deutsch machen, indem er ihn von Doppeln ableitet, weil sich hier zwei Bäche, der Erlbach und der Saarbach, verbinden. Erst in neuerer Zeit deutet Eduard Reichl (1883) unter dem Zitat von Miklosich „topola“ als Silberpappel, ebenso serb. ,,topola“ als „Populos alba“ Silberpappel. Töppeln „topolin“ ist „topolina“ und bedeutet demnach Silberpappelwald. Ernst Kretschmer (1937) deutet Töppeln von „topiel“ = Brühl, Wassertiefe, Wasserstrudel. Das altslawische und tschechische „tobidi“ bedeutet nach Prof. Gustav Hey überschwemmen und nach Grandl heizen (tschechisch „teply“ = warm). Dazu bemerkt abschließend Prof. Ernst Eichler (2002), welcher die slawischen Ortsnamen unseres Gebietes bearbeitet hat: Der Name (topol) kam selten in Ortsnamen vor, deshalb ist eine solche Herleitung zwar lautlich einwandfrei, aber ansonsten nicht sehr wahrscheinlich. Praktisch kommt wegen der urkundlichen Zeugnisse, die spät einsetzen und übereinstimmend auf „topl“ was „warm“ bedeutet und neben „Tepl-,, (e und o wechselten in diesem Stamm) nur „Topl warm“ in Frage. Töppeln wird damit als warm gelegener Ort gedeutet, was er ja auch ist.
Die erste Erwähnung von Töppeln
von Heinz Muck
Das Vorwerk (Rittergut) Töppeln erscheint mit den im Erlbachtal liegenden Orten: Kraftsdorf, Harpersdorf, Wüstung Harpersdorf (oberhalb Niederndorf, wo der Weg nach Kaltenborr{ führt, gegenüber der Landstraße; dort war früher ein Teich), Kaltenborn und Pörsdorf, von 1333, April 13. In dieser Urkunde teilen sich Heinrich II Reuß, Vogt von Plauen (1301-1343), und Heinrich IV., Vogt von Gera (1307-1338), das von Friedrich von Schönburg-Glauchau (1316-1338) erkaufte obere Schloss Langenberg mit Zubehör. Das Original dieser Urkunde lag im reußischen Hausarchiv Schleiz und ist seit dem 8. April 1945 Kriegsverlust. Ein Vergleich mit der heute nur noch in Kopie überlieferten Urkunde mit dem Original ist deshalb nicht mehr möglich. Aus dieser Urkunde ist zu ersehen, dass Töppeln ursprünglich zur Provinz Gera, später zur Burg Langenberg gehörte. Als möglicher Besitzer erscheint unter den Zeugen ein Nikolaus Puster. Allerdings erscheint erst in der Urkunde vorn (20.) Dezember 1387 ein Hans Puster von Töppeln jetzt sicher als Besitzer. Da es nicht mehr möglich ist, von der Urkunde ein „Faksimile“ zu veröffentlichen, wird hier die Urkunde als Kopie aus dem Urkundenbuch der Vögte von Weida von Berthold Schmidt abgebildet.
Uns Heinrich voit von Plawen
Ruze genant ist gevallen an demselben obem huse czu Langenberc der teil, der da leit gegen Karesses hve und an dem stetil, was oberthalpt der gazze, die obersit Nyclaus Pusters haue lit, gein dem huze gelegen ist, und ein herberge, die cinset zwene schillinge phenninge, und dise dorfer: Hersvelt, … aJ Betenhusen daz halbe darf, Greuschz Neunendorf das halbe darf, Wasenewiez, Kulmen, Zchippuch, Selmnicz, Krezkewicz, Nygas, Tumuwan, czu Rodessicsz funf huve, Beczelingesdorf, Lewenhain. So uns Heinreich voit von Gera dem eldem ist gefallen an dem vorgenanten obem huze czu Langenberc der teil, der do leit gein Schovenrates hove, so an dem stetil Nyclaus Pusters hof und was niterthalp der vorgenanten gasse gelegen ist, also das die gazze unser beider gemeine sie ane ein herberge, die einzet zwene schillinge pheninge, und dise dorfer Kraftsdorf, Hartprechsdorf das ober und Hartprechsdorf das nider, Kaldenbom, Toplen das vorwere, Borensdorf, Phorte, Kals, Keime, Sputewitz. Und was wustenunge bJ und manschaft in iedes mannes teil gelegen ist, di schullen volgen iedem man mit seinem teil, mit gerichten, mit Zehen mit allen eren und mit allen nuczzen, als wirs gekauft haben wider dem vorgenanten von Schonenberc. a) So im Orig. b) das w auf der Rasur eines urspr. b